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Aktuelles:

3. Berliner Gespräch zu mafiöser Organisierter Kriminalität (mOK):
Notwendigkeiten und Grenzen Reflektierter Parteilichkeit

Das 3. Berliner Gespräch zu mafiöser Organisierter Kriminalität (mOK) am 06. Juni 2024 widmete sich den Erscheinungsformen mafiöser OK im Sozialraum, mit einem besonderen Fokus auf die Herausforderungen und Bedarfe für die Soziale Arbeit.

Mehr als 50 Personen aus der Sozialen Arbeit, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten gemeinsam in Vorträgen, Workshops und einem Kiezgespräch über Kontexte, in denen Einschüchterung, territoriale Dominanz und die Normalisierung von mOK präsent sind. Die Veranstaltung bot eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen.

Grußwort von Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger:

Frau Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger eröffnete das 3. Berliner Gespräch zu mafiöser OK mit einem Grußwort, das die Notwendigkeit des Engagements aller Akteure hervorhob. In ihrer Ansprache betonte sie die Rolle der Verwaltung bei der Bekämpfung mafiöser organisierter Kriminalität und bot einen vertraulichen, direkten Kontakt zu sich persönlich an, um bei Verdachtsfällen oder Beobachtungen von Verstrickungen in die Organisierte Kriminalität eine schnelle und direkte Intervention zu ermöglichen.

Präsentation der Studie und fachliche Standards:

Ein besonderer Höhepunkt der Tagung war die Präsentation der echolot Abschlusspublikation mafiöse OK im Sozialraum durch unsere wissenschaftliche Begleitung Prof. Dr. Esther Lehnert (ASH). Sie ging ausführlich auf die Verstrickung von Armut, Sozialer Arbeit und mafiöser Organisierter Kriminalität ein. Prof. Dr. Esther Lehnert betonte, dass Armut die Entwicklung von mOK begünstigt, da sie vermeintlich leichtere Aufstiegsmöglichkeiten für Jugendliche verspricht. So gerät die Soziale Arbeit in Konkurrenz mit mOK-Strukturen, die die Jugendlichen leichter einfangen können. Sie verglich die Arbeit in der Kinder- und Jugendarbeit im Kontext von mOK mit ähnlichen Auseinandersetzungen in der Sozialen Arbeit gegen Rechts. Dem gegenüber eröffnete sie das Konzept der Reflektierten Parteilichkeit als Notwendigkeit. Für diese braucht es eine hohe Analyse- und Reflexionsfähigkeit. Parteilichkeit ist zwingend an eine gesellschaftsanalytische Fundierung gebunden. Die vorgestellten fachlichen Standards für die Soziale Arbeit wurden gemeinsam diskutiert.

Workshops und Anwendung und Nachdenken über Notwendigkeiten und Grenzen Reflektierter Parteilichkeit:

Im Anschluss an die Diskussion der Abschlusspublikation wurde das Konzept der Reflektierten Parteilichkeit in zwei Workshops angewendet. Die Workshops trugen maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die Bedrohungen durch mafiöse Strukturen im Sozialraum zu schärfen und förderte die Vernetzung zwischen Fachleuten aus verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit und Verwaltung.

Kiezgespräch über mafiöse OK im Wedding:

Abschließend wurde in einem Kiezgespräch über mafiöse OK im Wedding und zivilgesellschaftliche Handlungsmöglichkeiten nachgedacht. Obwohl der Wedding hier exemplarisch genannt wird, stellt mOK nicht nur dort, sondern überall eine Bedrohung für die demokratische Kultur und gesellschaftliche Teilhabe dar. Die Rechte und Möglichkeiten von Betroffenen standen auch im Kiezgespräch im Fokus.

Das Berliner Gespräch zu mafiöser OK ist eine Veranstaltung des Instituts für Neue Soziale Plastik (Berlin) e.V. im Rahmen des Bundesmodellprojekts echolot: Zivilgesellschaft gegen mafiöse Organisierte Kriminalität.

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